Regionalentwicklung

Eine erfolgreiche Entwicklung von Institutionen setzt günstige Rahmenbedingungen im regionalen Umfeld voraus. Durch politische Entscheidungsprozesse können die Beziehungen zwischen den bestehenden Akteuren so angeregt werden, dass gegenseitiges Interesse, Respekt und Vertrauen entstehen. Dadurch können auch gemeinsame übergeordnete Ziele verfolgt werden.


Projektbeispiel: Regionalentwicklung – Beziehungen zwischen den Sprachgruppen in Südtirol

concept network comparison

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Die Problemstellung

Welche Entwicklungschancen eröffnen sich für die drei Sprachgruppen, die in Südtirol auf eine lange konfliktreiche Geschichte zurückblicken? Heute, da Südtirol häufig als Beispiel für ein friedliches Zusammenleben verschiedener Volksgruppen genannt wird, soll versucht werden, die drei Sprachgruppen und deren Akteure besser zu verstehen.   Es soll erkundet werden, welche Überzeugungen und Einstellungen von Einzelpersonen und von Sprachgruppen vorrangig vertreten werden und ob es für sie Visionen als handlungsleitende Beweggründe für die Zukunft gibt.

Die Ziele

Jede der drei Sprachgruppen soll in drei Altersgruppen unterteilt werden, von denen typische Grundüberzeugungen, Werteinstellungen, Ziele und Handlungsintentionen erhoben werden. Dabei geht es sowohl um Gemeinsamkeiten als auch um Unterschiede zwischen den Sprach- und Altersgruppen. Dies soll erkennen lassen, in welchen Bereichen gruppenspezifische Vorhaben getrennt angestrebt werden sollen und wo gemeinsame gesellschaftliche Projekte Erfolg versprechen.

Der Projektablauf

Es wurden 300 mündliche 15 Minuten-Interviews in der bevorzugten Sprache der Respondenten geführt.  Die Texte wurden getrennt nach Sprach- und Altersgruppen von je 30 Befragten ausgewertet, wobei eine zehnte Gruppe zusätzlich aus Personen gemischtsprachiger Familien gebildet wurde. Jeder der 10 Teilberichte und drei Gesamtberichte über die Sprachgruppen enthalten Begriffsklärungen, mentale Modelle, eine logisch-systematische Zusammenstellung der Originaltexte, Listen über die Bewertung der Ist-Situation, Wirkungsvermutungen, Analysen der vertretenen Grundwerte und Ziele sowie Vorschläge für mögliche Maßnahmen und Wünsche für die Zukunft.

Der Nutzen

Die Ergebnisse bilden eine reichhaltige verbale Datenbasis, die es erlaubt, zu jedem wiederholt vorkommenden Stichwort Begriffe, Bewertungen, Kausalmeinungen, Argumentationszusammenhänge jeder Teilgruppe abzufragen und mit jenen anderer Gruppen zu vergleichen. Dadurch werden Alleinstellungsmerkmale jeder Gruppe als auch Gemeinsamkeiten zwischen den Gruppen dargestellt. Konflikte können analysiert und Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt werden. Argumente verschiedener Gruppierungen können im simulierten Dialog zur Entwicklung neuer Lösungsmöglichkeiten verwendet werden, auch dann, wenn Gespräche zwischen den Gruppen in der Realität kaum möglich sind. Ein Monitoring-System zur Beobachtung von qualitativen Entwicklungen kann auf der Grundlage der Ergebnisse geschaffen werden. Entwicklungstrends werden dadurch frühzeitig aufgezeigt. Damit besteht der Nutzen des Projekts darin, dass politische Entscheidungen vorbereitet werden können, die von den Betroffenen auch mitgetragen werden.


Projektbeispiel: Regionalentwicklung im Zillertal


 

 

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