X. Internationales GABEK Symposium Sterzing 2014

Symposium Programm

gabek-symposium-2014

X. Internationales GABEK-Symposium

GABEK als Lernverfahren für Organisationen

GABEK as a Learning Procedure for Organizations

29. September – 1. Oktober 2014 in Sterzing, Rathaus, Neustadt 3, I-39049 Sterzing, Südtirol

 

Symposium Programm 2014 (PDF)

 

Die Grundform des Lernens ist das Gespräch. Dies gilt sowohl für den Einzelnen als auch für Organisationen. Sowohl einzelne Personen als auch Institutionen lernen lebenslang durch Interaktionen mit anderen Personen und Organisationen. Dabei geht es für die lernende Person oder Organisation um ein erfolgreiches Abstimmen der eigenen Weltsicht, der eigenen Ziele und Handlungsoptionen mit der sozialen Umgebung. Wenn es aber aufgrund der Vielfalt der Meinungen und der Komplexität der Situation nicht möglich ist, Gespräche mit allen Personen zu führen, die einschlägige Erfahrung haben, so können Texte als Grundlage für das Lernen herangezogen werden. GABEK bietet als Verfahren der Textanalyse eine Reihe von Tools, die das Lernen unterstützen. Sofern die Texte die Meinung von Mitgliedern der Organisation ausdrücken, kann GABEK zu einer Reorganisation interner Abläufe der Organisation führen. Wenn sie im Umfeld der Organisation erhoben wurden, kann eine verbesserte Abstimmung mit Kunden, Lieferanten oder mit sozialen Institutionen der Umgebung erreicht werden. 

The fundamental form of learning is the dialogue. This applies to individuals as well as to organizationsthat learn  through interactions with other individuals or organizations. In this process, they have to modify their own worldview, their goals and options of action to the social sourrounding. However, if a direct communication is not possible with enough experienced individuals, due to the complexity of the situation or the variety of opinions, texts are used as a basis of learning.
GABEK offers a series of tools for the analysis of texts that support learning processes. If the verbal data origins fom participants of the organization, GABEK can lead to the reorganization of internal processes. If the data were gathered in the social environment of an organization, improvements of the relations to customers, suppliers or to social institutions can be achieved.

Stages of the GABEK-Learning-Process

Wie bei anderen qualitativen Forschungsmethoden beginnen auch GABEK-Projekte mit der Erhebung verbaler Daten, meistens durch offene Interviews. Wenn Interviews innerhalb einer Organisation durchgeführt werden, führen sie bereits zu ersten internen Gesprächen über die gegebene Situation.

Daraus wird mit GABEK durch semantische Netze eine Art regionale Ontologie der Gruppe dargestellt, von der die Texte stammen. Sie dient zur Reflexion über die weitgehend stabilen Überzeugungen und Einstellungen, die von veränderlichen und situationsabhängen Meinungen unterschieden werden. Da die Ontologie einer Gruppe nur schwer und langsam veränderlich ist, kann sie zur Orientierung in der Mannigfaltigkeit der Meinungen dienen.

In einem weiteren Schritt werden die Werturteile analysiert, die in den Texten zum Ausdruck kommen. Damit können Grundwerte, Ziele und Wünsche der untersuchten Gruppe erkannt werden. Durch Verknüpfung der Werturteile mit erweiterten Netzwerkgraphiken werden Erfolgsgebiete und Problemfelder identifiziert, wie sie die befragten Personen sehen. Es handelt sich um mehr detailreiche Übersichten, die wie Landkarten den betroffenen Personen dienen können, Schwerpunkte für eine zukünftige Entwicklung festzulegen. In einem Feedbackworkshop können damit Entscheidungsträger der Organisation mögliche strategische Schwerpunkte sichten.

Daraufhin werden die Vorschläge analysiert, die in den verbalen Daten als mögliche Maßnahmen zur Realisierung von Schwerpunkten zum Ausdruck kommen. In einem weiteren Workshop, dem Umsetzungsworkshop, werden konkrete Maßnahmen gewählt, die realisierbar sind, die nicht zu teuer sind und die von den Entscheidungsträgern bevorzugt werden. Auch ein solcher Workshop führt wieder zu Gesprächen über die Umsetzung. Damit kann die Bereitschaft zur Zustimmung und zur Mitarbeit bei der Umsetzung erhöht werden.

Für den Fall, dass sich Konflikte zeigen, die eine Zusammenarbeit lähmen könnten, werden die verbalen Daten der Konfliktgruppen getrennt logisch hierarchisch systematisiert, so dass die gegensätzlichen Positionen besser verstanden werden können. Da die Konfliktgruppen oft nicht miteinander in Dialog treten wollen oder können, bietet GABEK ein Tool zur Simulation von Gesprächen. Sie kann zu möglichen Lösungsvorschlägen führen, welche den Konfliktpartnern akzeptierbar erscheinen.

Schließlich wird das Lernen in Organisationen durch Schritte der Kontrolle abgeschlossen. Sie zeigen, was bei der Umsetzung gut und was weniger gut gelaufen ist. Dafür werden mit GABEK wieder spezielle Tools zur Evaluierung aber auch zum ständigen Monitoring des Entwicklungsprozesses angeboten

Jeder Schritt der Auswertung ist insofern ganzheitlich, als immer die gesamte Datenbasis betrachtet wird. Damit kann jeder Betroffene seine eigenen Meinungen immer wieder zu den Überzeugungen anderer Personen in Beziehung setzen. GABEK erlaubt eine tiefgehende Auswertung von Texten, die einer indirekten Form von Gesprächen mit den Autoren der Texte nahekommt.

As in other methods of qualitative research, most GABEK-projects start with gathering verbal data using open interviews. Interviews within an organization can already initiate internal dialogues on the given situation.

Based on the analysis of the interview texts, semantic nets are constructed, which represent a kind of conceptual ontology of the referring group. The ontology is used as reflection of stable convictions and attitudes, which must be discerned from variable and contingent opinions dependent on the situation. As the ontology of a social group  changes slowly, it can be used for an orientation about the variety of opinions.

In the next step, evaluative judgements expressed within the texts are analyzed. Thereby fundamental values, aims and whishes of social groups can be identified. By connecting the evaluative judgments with extended network graphs, researchers can identify areas of success and problem as perceived by the respondents. Such graphs are more detailed overviews than the ontologies. They are used by the individuals concerned to determine the direction of  future developments. In a feedback workshop, decision makers can define possible core goals for the organization using such maps.

Thereupon possible measures proposed by the respondents are analyzed, which could  support the realization of the core goals. Specific and feasible measures that are preferred by decision makers are selected in the implementation workshop,. This workshop again leads to dialogues, in particular about implementation processes. Thus, the acceptance of the participants and their willingness for cooperation in the implementation process is supported.

If conflicts between different social groups appear, the verbal data of the conflicting groups are analyzed separately in order to understand the positions of the conflicting groups. As such groups very often do not want or do not have the opportunity to enter a dialogue, GABEK offers a tool for the simulation of dialogues. This can lead to possible solutions, acceptable for the conflicting parties.

Finally, the learning process in organizations is concluded by steps of control. These show which operations were more or less successful. GABEK offers special tools for evaluation of the results and for a persistent monitoring of the implementation process.

In each stage of any GABEK-project, the whole verbal data base is included in the analysisprocess. Thus, we see GABEK as a holistic methodology. As a consequence, every concerned individual can detect his/her own opinions, however, he/she can also relate them to opinions and attitudes of other individuals. In this way, GABEK shows a way to an indirect form of dialogues between different authors and leads to deep views of the actual situation.

Das Symposium wird unterstützt – The symposium is supported:
Abt. Bildungsförderung, Universität und Forschung der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol und Stadtgemeinde Sterzing

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